Rysum

Auf Ostfrieslands Altmarschgebieten finden Sie viele Wurtendörfer oder Warfendörfer. Vorgeschichtliche Flachsiedlungen wurden mit dem Ansteigen des Meeresspiegels schichtweise mit Marschenklei aufgehöht und flächenmäßig vergrößert. Musterbeispiel für diese Siedlungsstruktur ist Rysum (westlich von Emden). Von Rysum erreichen Sie bequem das stimmungsvolle Fischerdorf Greetsiel mit seinen schönen Restaurants, Straßencafes, Kneipen und Geschäften. Rysum wurde 1998 Landessieger im Rahmen der Aktion "Unser Dorf soll schöner werden".

Das Wurtendorf Rysum hat einen Durchmesser von 400 m und eine Höhe von 6 m NN und ist ca 14 ha groß. Wie die meisten Wurten der Krummhörn wurde auch Rysum an den hoch aufgelandeten Ufer von Campen und Sielmönken angelegt.

Mittelpunkt ist die Kirche mit einem Fething, in dem das einst lebensnotwendige Regenwasser gesammelt wurde. 1872 waren im Dorf noch 15 Bauernhöfe ansässig, die konzentrisch um die Kirche lagen.

Sie waren durch Ringstraßen miteinander verbunden. Auch hier gab es rechtwinklig davon verlaufende Radialwege, die sternförmig in die Feldmark führten.

Nicht weit ist auch die Hafenstadt Emden mit der Kunsthalle und dem Otto-Huus. Von Emden und Norddeich bietet sich ein Ausflug zu den ostfriesischen Inseln Borkum, Juist und Norderney an. Rysum liegt an den Radrouten "Rad up Pad" und der internationalen Northsea-Cycle Route.

Das idyllische Warfendorf Loquard liegt in ca. 1 km Entfernung (Richtung Greetsiel) von Rysum und hat ca. 700 Einwohner. Sehenswert ist unter anderem die romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit dem holzgeschnitzten Altar aus dem Jahr 1510.

Neben der Kirche befand sich im Mittelalter eine Burg, dessen ringförmiger Burggraben erhalten blieb. In dessen Innerem befindet sich ein kleiner Garten, in dem die Umrisse der alten Burg durch Rosen nachgebildet sind.

In einem alten restaurierten Gulfhof wurde die Grundschule eingerichtet.